Paella und Heilige Räume

(Textauszug:)
Zu Hause werde ich von den Hunden und Katzen schon ungeduldig erwartet, denn alle haben Hunger.
Die Tür von Manuelas Heiligem Raum bleibt geschlossen. 
„Bist du noch am Leben? Oder hast du dich in die Luft gesprengt?“, rufe ich hinauf.
„Ich arbeite“, kommt es mürrisch durch die Tür.
Ich verkneife mir einen Kommentar und gebe den Tieren Leber, Kartoffeln und geriebene Äpfel mit Kokosnussflocken. Äpfel sind darmreinigend und Kokosnussflocken helfen gegen Wurmbefall. Den Katzen konnte ich Kokosflocken und Äpfel noch nicht schmackhaft machen. Sie wollen nur die Leber und ein bisschen von der Kartoffel. Und wie immer ist alles in höchstens einer Minute weg.
Wie immer … Genau das ist das Problem.
„Das war’s also“, murmele ich vor mich hin. „Ein kurzer Traum vom eigenen Café ...“ Ein Schlag in die Magengrube fühlt sich ähnlich an und zu allem Überfluss höre ich die Stimme meine Mutter sagen: „Du mit deinen Hirnfürzen!“ Ich bin froh, dass ich ihr nichts davon erzählt habe. Sie ist geradezu allergisch, wenn es um Veränderungen geht.
„Bist du da?“, höre ich Manuela rufen.
„Nein!“, rufe ich ein bisschen genervt zurück. Sie hat ihren Traum verwirklicht, denke ich in dem Moment neidisch.
„Könntest du mal wieder deine köstliche paella machen?“
Ja, klar. Ich kümmere mich ums Essen … wie immer …
„Meinetwegen“, brumme ich und rufe hoch: „Marisco oder Mixta?“
„Mixta!“, kommt es kurz und bündig zurück. „Und denkst du noch dran, dass du das Exposé für den nächsten Thriller durchsehen wolltest? Da wären noch einige Ungereimtheiten.“
Jaja ...

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